Was macht ein Zahntechniker oder eine Zahntechnikerin eigentlich?

Zukunftschancen im Zahntechniker-Handwerk

Berufsbild Zahntechniker/in

Die Zahntechnik ist ein Beruf mit Zukunft und enormer Spannbreite zwischen manueller Tätigkeit und High-Tech, zwischen filigraner Handarbeit und computergestützter Fertigung. Hier kommt es einerseits auf die Professionalität des Einzelnen an, andererseits ist auch großer Teamgeist gefragt.

Seit 1931 als selbstständiges Handwerk anerkannt, hat die Zahntechnik einen festen Platz im deutschen Gesundheitswesen. Hier findest du einen zukunftssicheren Arbeitsplatz, denn gut ausgebildete zahntechnische Fachkräfte werden auf dem deutschen Arbeitsmarkt gesucht. Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Im Auftrag des Zahnarztes fertigst du als Zahntechniker individuellen Ersatz für fehlende oder erkrankte Zähne. Dabei handelt es sich beispielsweise um Kronen, Brücken, Inlays und Prothesen, aber auch die Herstellung von Zahnspangen und Sportmundschutz zählen zu deinen Aufgaben. Patienten erhalten damit ihre Gesundheit zurück, gewinnen an Lebensqualität, Ausstrahlung und Attraktivität.

Nicht nur dein handwerkliches Geschick ist gefragt. Du erhältst eine umfassende medizinisch-technische Ausbildung, in der du praxisbezogene Zusammenhänge erlernst und die Verarbeitung von vielen Materialien wie Gold, Keramik, Kunststoffen, Metalllegierungen usw. vermittelt bekommst. Da die Digitalisierung auch im Zahntechnik-Handwerk voranschreitet, gehört die Arbeit mit CAD/CAM Systemen zu deinen zukünftigen Tätigkeiten.


Diese Voraussetzungen solltest Du mitbringen:

  • Schulabschluss (rechtlich nicht vorgeschrieben, in der Regel Schulabgänger mit mittlerem Bildungsabschluss)

  • Gestalterische, handwerkliche Begabung und gute Feinmotorik

  • Technisches und ästhetisches Verständnis

  • Reaktions- und Konzentrationsvermögen

  • Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten

  • Räumliches Vorstellungsvermögen, gutes Seh- und Farbunterscheidungsvermögen

  • Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und am medizinischen Gesundheitsbereich

  • Pünklichkeit und Zuverlässigleit

Diese Themen erwarten Dich während Deiner Ausbildung:

  • Anatomie, Prothetik, Werkstoff- und Gerätekunde, Fachrechnen, Wirtschafts- und Sozialkunde

  • Anfertigen von Bissregistrierhilfen und Umsetzen in Kieferbewegungssimulatoren

  • Herstellen und Instandsetzen von partiellem, totalem und festsitzendem Zahnersatz

  • Herstellen und Instandsetzen von kieferorthopädischen Geräten

  • Klassische handwerkliche sowie umfassende digitale Planung und Fertigung von Zahnersatz

  • EDV-Kenntnisse, Umgang mit digitalen Daten

  • Verarbeiten von verschiedenen Werkstoffen (z.B. Kunststoffen, Keramik, Edelmetall und Nichtedelmetallen)

  • Herstellen und Instandsetzen von therapeutischen Geräten

  • Beurteilen und Einsetzen von Werk- und Hilfsstoffen

  • Erstellen von zahntechnischen Planungen

  • Herstellen von individuellen Verbindungselementen

  • Einarbeiten von konfektionierten Verbindungselementen

  • Lesen und Anwenden von technischen Unterlagen sowie Einsetzen und Handhaben von Arbeitsgeräten und Werkzeugen

  • Kundenbetreuung

  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes

  • Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz bei der Arbeit

  • Berufsbildungs- und Arbeitsrecht

  • digitalisierte Arbeitswelt

Hast Du chronische Hautkrankheiten, Allergien, Wirbelsäulenverkrümmung, leidest unter Sehproblemen oder Farbblindheit, solltest Du besser einen Bogen um diesen Beruf machen. Schade eigentlich.

Daten und Fakten zur Ausbildung:

Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel 3 1/2 Jahre und beginnt in Sachsen-Anhalt, Westsachsen, Berlin und Brandenburg zum 1. September eines laufenden Jahres; in Berlin auch jeweils zum 1. März. Solltest du dich kurzfristig entscheiden diese Ausbildung anzutreten, kannst du unter Umständen auch nach Verstreichen der Frist mit leichter Verspätung noch loslegen.

Hast du bereits eine Ausbildung oder Abitur, kannst du im Einverständnis mit deinem Ausbildungsbetrieb Deine Ausbildung verkürzen. Um wieviel genau eine Verkürzung möglich ist, erfährst Du bei uns in der Zahntechniker-Innung.

Im Zuge des dualen Ausbildungssystems erfolgt deine Ausbildung sowohl im Dental Labor, im Bildungs- und Technologiezentrum im Rahmen der Überbetrieblichen Unterweisung, als auch in der Berufsschule. Die praktische Arbeit erfolgt im Betrieb, das theoretische Wissen wird je nach Berufsschule wochenweise oder im Blockunterricht vermittelt.

Die Azubi-Mindestvergütung der Ausbildung ist gesetzlich geregelt.

Berlin-Brandenburg /
Westsachsen /
Sachsen-Anhalt

ab 2023

ab 2024

1. Ausbildungsjahr monatl. :

620,00 €

649,00 €

2. Ausbildungsjahr monatl. :

731,60 €

766,00 €

3. Ausbildungsjahr monatl. :

837,00 €

876,00 €

4. Ausbildungsjahr monatl. :

868,00 €

909,00 €

Willst du dir zunächst ein Bild von dem Arbeitsumfeld machen, ist es sinnvoll, ein z. B. 2-3 wöchiges Praktikum zu absolvieren. So erlangst du einen ersten Einblick in den Laboralltag.

Wir kennen viele Ausbildungsbetriebe in Berlin und Brandenburg, daher kannst Du uns nach Adressen fragen, Dich an die Betriebe wenden, um dich dort zu bewerben.

Prüfungen

Teil 1 der gestreckten Gesellenprüfung nach 2 Jahren.
Teil 2 der gestreckten Gesellenprüfung am Ende der Lehrzeit, im Anschluss daran die feierliche Freisprechung.

Berufsschulen:

Berufsschule Region Berlin:

Oberstufenzentrum Ästhetik und Technik (ehem. OSZ Körperpflege), Schillerstr. 120, 10625 Berlin, Tel. 030/8649700

Berufsschule Region Brandenburg:

OSZ „Johanna Just“, Berliner Str. 114-115, 14467 Potsdam, Tel. 0331/2897300

Berufsschule Region Sachsen-Anhalt:

BS V Halle für Gesundheit, Körperpflege und Sozialpädagogik, Universitätsring 21, 06108 Halle, Tel. 0345 – 521 650

Berufsschule Region Westsachsen:

BSZ für Gesundheit, Wirtschaft und Technik des Erzgebirgskreises "Erdmann Kircheis", Badstraße 4, 09376 Oelsnitz/Erzgebirge, Tel. 037298/3360

Nach der Ausbildung gibt es weitere Qualifizierungsmöglichkeiten:

  • Qualifikation zum Zahntechniker-Meister in der Meisterschule (damit erwirbst Du die Voraussetzung, ein eigenes Labor zu gründen)

  • Fach- oder Betriebswirt (HWK)

  • Dentaltechnologie mit Abschluss als Bachelor bzw. Master of Science

Wir helfen Dir

Wir, die Mitteldeutsche Zahntechniker-Innung, sind eine Gemeinschaft aller organisierten Dentallabore Mitteldeutschlands; wir treten für die berufspolitischen Interessen unserer Mitglieder ein und stehen ihnen bei ihren Anliegen zur Seite. Wir möchten Dir gerne bei Deiner Entscheidung behilflich sein. Das Zahntechniker-Handwerk ist nicht nur ein anspruchsvolles, wunderschönes und abwechslungsreiches Handwerk, es erfüllt auch eine ganz zentrale Funktion in der Versorgung der Bevölkerung mit Gesundheitsleistungen.

Und deshalb fördern und begleiten wir Dich während Deiner Ausbildung. Du findest auf unserer Internetseite viele Informationen, wie z. B. die Ausbildungsverordnung und den Ausbildungsrahmenplan als Download und vieles mehr.

Info Links zum Beruf:

Wende Dich gerne direkt an uns per Telefon oder Mail!

Mitteldeutsche Zahntechniker-Innung
Obentrautstr. 16-18, 10963 Berlin

Annett Zosel-Seeger
Tel. 030/393 50 36
zosel@mdzi.de

oder

Petra Aßmann
Tel. 030/393 50 36
assmann@mdzi.de

oder

Jacqueline Tolg
Tel. 030/393 50 36
tolg@mdzi.de

Auch die Ausbildungsberatenden der Handwerkskammern helfen Dir gerne weiter:

  • Berlin: Tel. 030/259 03 01

  • Potsdam: Tel. 0331/370 30

  • Cottbus: Tel. 0355/783 50

  • Frankfurt/Oder: Tel. 0335/561 90

  • Magdeburg: Tel. 0391/6268-0

  • Halle: Tel. 0345/2999-0

  • Chemnitz: Tel. 0371/53640

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Weitere Informationen:


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